Einbooten am 2.Steeg von Crana. Die ersten paarhundert Meter sind sehr steinig und machen nicht wirklich viel Spaß. Doch gerade an diesem Punkt wo man den Frust in sich aufsteigen spürt kommt der Ribo von links in den Isorno gestürzt und bringt einen [...]

3.Etappe
Einbooten am 2.Steeg von Crana. Die ersten paarhundert Meter sind sehr steinig und machen nicht wirklich viel Spaß. Doch gerade an diesem Punkt wo man den Frust in sich aufsteigen spürt kommt der Ribo von links in den Isorno gestürzt und bringt einen ordentlichen Wasserzuschuß. Auf nahezu doppelte Wassermenge paddelt man nun, und die unzähligen hohen und kleineren Stufen bereiten einem ein wuchtiges Wildwasservergnügen. Alle Stufen und Katarakte sind schwer aber fahrbar und umtragen ist selten, je nach Wasserstand und können. Auch hier sollte der Wasserdurchlauf 5m³/s nicht überschreiten.
Endlos scheint das Vergnügen dieser genialen Wildwasserpiste zu sein. Nach einiger Zeit, kommt man an eine kanalartige Wildwasserpassage, die großen Spaß macht. Nach dieser Stelle befindet man sich 500 Meter vor dem Steeg von Mosogno an dem auf der rechten Flussseite eine alte Kirche steht. Auf diesen 500 Metern zeigt der Isorno, dass er immer noch mal einen Gang zuschalten kann. In einer Niederklamm bildet er Rückläufe, verklemmgefährliche Kanäle mit Unterspülungen und eine Rechtskurve die einen Höhenunterschied von gut und gern 10 Meter meistert um danach in einer Unterspülung zu verschwinden. Die letzte Stelle, ein viel zu enger Schlitz, kann mittig über eine Platte gefahren werden.

Wenig Wasser kurz vor der Ribomündung

Auf nahezu doppelter Wassermenge nach der Ribomündung

Abschluss- Hüpfer nach einer „überdachten“ Rechtskurve

Extremes Klammstück kurz vor dem Steeg von Mosogno, im Hintergrund die alte Kirche

Im extremen Klammstück

Letzte Stelle, den Schlitz mittig über die Platte rutschen
Ist man durch diese Klamm durch, hat man zwei Optionen. Man beendet die Fahrt hier und trägt die Boote nach Mosogno hoch. Oder man erkundet auf einem linksufrigen Wanderweg die „Weiß der Geier“- Klamm. Wir haben uns für Zweitere entschieden. Nach eingehender Besichtigung vom Wanderweg aus haben wir uns für eine Befahrung entschieden, vielleicht die erste.
„Weiß der Geier“-Klamm
1. Stufe „ Die Dusche“: Fahrbare, gewaltige Plattenstufe mit 90° versetzter Landung im engen Felskanal. Man fährt parallel zur Platte aus und muss durch das fallende Wasser.
2. Stufe: 2.5m Genusshüpfer ums Eck
3. Stufe: ca. 7m hoher total verhauener Wasserfall, haben wir umtragen, sehr mühsam auf steilen Granitplatten, am besten umseilen. Vorsicht.
4. Blockstelle, ist stark syphoniert aber fahrbar
5. Ruhige Passage
6. Nächste Stelle, ein großer Granitblock versperrt die Durchfahrt. Unbedingt rechts vorbeifahren in ein großes Kehrwasser. Rechts aussteigen und die nachfolgende 20 Meter Doppelstufe besichtigen. Die Stufe ist eventuell fahrbar, wir haben jedoch umtragen. Am rechten Ufer die Boote über schräge, ansteigende Granitplatten hoch tragen. Von dort an einem Baum die Boote und Männer auf einen glitschigen, schmalen Riegel abseilen. Mit Alpinstart zurück ins Wasser. Bandschlinge am Baum hängt noch (Mai 2007).
7. Abschlusswasserfall: Zwei kleinere Stufen führen in einer dunklen Klamm zum 5 Meter hohen Abschlusswasserfall. Gut fahrbar. Umtragen möglich aber schwierig an linker Klammwand. Der Abschlusswasserfall ist von der Ponte Nuovo gut einzusehen.
Ende der Klamm.

Die Dusche

2. Stufe

3.Stufe unfahrbar, links umtragen

Die 20m Doppelstufe, evtl. fahrbar

Abschlusswasserfall aus der „Weiß der Geier“ Klamm

In der Ausgangsstufe

Ponte Nouvo
Noch ein Kilometer schweres Wildwasser bis zur Wasserableitung. Auf dieser Strecke durchbricht der Isorno viele Granitriegel der Länge nach und bildet schmale Rinnen die zum Teil zu eng für ein Kajak sind, deshalb gut schätzen und Vorsicht. Nach der Wasserableitung liegt der Isorno trocken.

Wasserableitung bei Mosogno, ab hier liegen die zwei unteren Klammen trocken
Fazit: Der Isorno ist kein Bach an dem man seine Grenzen ausloten sollte, zu sehr exponiert ist seine Lage. Er verlangt den Paddler alles ab an technischem Fahrkönnen aber auch im Umgang mit Wurfsack, Seil, Karabinern und Bandschlingen, die hier lebenswichtig sind. Aufgrund dessen bietet er natürlich Erlebnisse ganz besonderer Art die jeder Paddelkarierre ein neues Highlight dazubescheren. Traumwildwasser in traumhafter Natur, das man sich hart erarbeiten muss.
Beschreibung und Bilder: Stefan Finsinger und Benjamin Abele
cooler artikel, gut nachvollziehbar, was ihr da gemacht habt. tolle photos respekt.
Hallo Jungs,
eine super Flussbeschreibung von Euch!
Gruss
Peter