Dauerregen und volle Bäche in Galicien. Am Sonntag war Thomas Schmidt mit seinen Freunden wieder unterwegs, und berichtet von einer neuen Wildwasserperle in Galicien und ihrer Erstbefahrung!

Es ist Februar und wir haben Dauerregen in Galicien. Die Bäche sind randvoll gefüllt. Cyclon „Klaus“ ist weitergezogen und hat eine Schneise der Verwüstung in Galicien und Asturien hinterlassen.
Also Galicien-Kayaker, unbedingt auf neue Baumhindernisse achten!

Quelle: aleman
Am Fusse der „Fervenza del Belelle“
Der Río Belelle in der Nähe von Ferrol im Norden Galiciens ist bekannt für seinen spektakulären Wasserfall und somit eine kleine Touristenattraktion der Gegend.
Was weniger bekannt ist, dass es auf dem Belelle oberhalb des Kataraktes eine feine Wildwasserstrecke gibt.

Quelle: aleman
Blick von der Aussichtsplattform,
nach langem Paddeltag müssen hier noch die Boote runter
Das grösste Problem einer Befahrung war und ist die etwas aufwendige Umtrage- und Abseilaktion der Kayaks nach einem langen Paddeltag. Aber es lohnt sich.
Aber erzählen wir von Anfang an. Los geht es an der Strassenbrücke von Ponte da Ribeira. Wie so oft in Galicien hat der Belelle hier einen Wald- und Wiesencharakter.
Die ersten umgestürzten Bäume müssen umtragen werden.

Quelle: aleman
Ab hier wird es spannend
Ungefähr ein Kilometer geht es gemütlich durch Wald und Flur, dann ein kleiner Stausee und wie so oft eine Wasserableitung. Es wird zum Glück nur sehr wenig Wasser abgeleitet, das Belelle Kraftwerk am Fusse des Wasserfalls ist eines der ältesten in Galicien und bringt nur sehr wenig Leistung. Also bleibt für den Paddler genug Flüssigkeit im Bach.

Quelle: aleman
Anxo im ersten WW-Teil
Die Ableitung bildet den Auftakt des Wildwasservergnügens. Auf den ersten 500 Metern folgt kontinuierliches Wildwasser und ein Schwimmer dürfte hier schmerzhaft sein. Man kann sich das ganze von oben dem Ableitungkanal entlanggehend genau anschauen.

Quelle: aleman
José Miguel in der Ausgangswalze
Der erste halbe Kilometer bietet kaum eine Verschnaufspause. Man muss konzentriert bis zu einer Naturrutschbahn paddeln. Die Naturrutsche ist einfach zu befahren und beendet den ersten WW-Abschnitt.

Quelle: aleman
Am Ende der Naturrutschbahn
Es folgt ein Kilometer mit leichterem WW, die Stellen können auf Sicht gepaddelt werden. Einige Baumhindernisse gilt es zu beachten. Zum Glück gab es in den schönsten Paddel-Stellen keinerlei Probleme mit Bäumen, nur auf den leichteren Abschnitten musste ab und zu umtragen werden.

Quelle: aleman
Erste Verschnaufpause
Zum Ende hin nehmen die Schwierigkeiten wieder zu. Leider ist eine der schönsten Stellen unfahrbar, da im Unterwasser der Stufe eine Felsplatte versteckt ist. Die Stelle wird durch eine 30 Meter lange Naturrutsche eingeleitet und endet ohne Kehrwasser in der 5 bis 6 Meter hohen Stufe. Daher Vorsicht und rechtzeitig ausbooten.
Dafür kommt dann gleich danach die schönste Stelle, die ausserdem obligatorisch ist, da umtragen ohne grossen Zeitaufwand unmöglich ist. Die Stufe endet in einem riesigen Pool und ist sehr fair.

Quelle: aleman
Die Stufe von unten
Paddelspass pur. Leider kann man die Kayaks nicht wieder hochtragen für eine weitere Befahrung. Da wir spät auf´s Wasser gekommen sind wird es langsam knapp mit der Zeit. Noch folgen ein paar sportliche Abschnitte bis zum Wasserfall.
Den Ausstieg vor dem Fall muss man unbedingt rechtzeitig erwischen. Über 40 Meter ist der Katarakt hoch und kann links mit Seilen umtragen werden.
Knapp eine Stunde sollte man je nach Gruppengrösse fürs Umtragen einplanen. Unterhalb wartet dann noch ein kurzer WW-Abschnitt um den Tag abzurunden.
Ein grosses Wehr ist fahrbar und danach kann man an der Mühle von Tagonera aussteigen.
Zum Bericht gibt es noch ein Video:
Kurzbeschreibung: Der Belelle mündet in Neda in die Ría von Ferrol.
Einstieg Strassenbrücke Ponte da Ribeira, Ausstieg vor oder nach dem Wehr unterhalb des Wasserfalles, oberhalb gibt es keine Möglichkeit den Belelle zu verlassen.
4 Kilometer, der erste Kilometer bis zur Wasserableitung ist flach. WW IV-V
Insgesamt 200 Höhenmeter, Baumhindernisse, 2 X
Bericht: Thomas Schmidt
Fotos: Carlos Ares und Thomas Schmidt
Link: Ondabrava
Tip: Wir organisieren in unserer Herberge am 14. und 15. Februar ein Wildwassertreffen, falls jemand gerade in der Gegend sein sollte (info@ondabrava.com)
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