Bericht von Daniel Herzig:Die Rofner Ache ist ein wunderschöner und auch wunderbar kalter Gletscherbach im hintersten Ötztal. Den letzten fahrbaren Teil der Schlucht konnten wir noch mit den Autos rauffahren, dann trugen wir die Boote, Ötzis Spuren nachstapfend und von verblüfften Touristen fotografiert, bis zum Einsstieg, der auf irgendwo auf 2500m lag, was ungefähr drei Stunden dauerte. Das Gelände ist sehr gefährlich, und dann noch die Boote ... Bis zum Gletschertor wären es wohl noch eineinhalb Stunden gewesen, also setzten wir direkt unter der Wandersmannhütte ein.Die Ache präsentierte sich dann eigentlich als recht niedrigpeglig, was für massig Plastik am Flussgrund sorgte. Zum Glück ist der Bach ziemlich steil, also blieben wir nur selten komplett stehen, und der Spaß überwog. Der Bache geht nach dem ersten Kilometer in eine Niederklamm über. Die später folgende Schlucht ist absoluter Wahnsinn, es wechseln richtige Klammpassagen mit eher schluchtigen Stellen. Am Anfang der Schlucht mussten wir eine große Lawine, die den Flusslauf ganz abriegelte umtragen, 100 Meter weiter folgte eine weitere, die wir genialerweise paddeln konnten. Aufgepasst heißt es beim Ausstieg: entweder unwegsam in einer Rechtskurve vor einer 2 Meterstufe, oder spätestens, ebenfalls unwegsam, unter der Hängebrücke, sonst geht’s ab in eine wohl ziemlich unfaire Siphonschlucht.Anbetrachts der Schlucht, in der man unterwegs ist, ist das Ganze sogar bei unserem Minipegel lohnend (obgleich bootverachtend...). Bei gut Wasser wird die Ache mit Sicherheit eine derbe Fahrt, vielleicht schnell mal zu derb, vermutlich vergleichbar mit dem Osttiroler Kalserbach, nur etwas steiler und enger und in einer Klamm. Netter Nebeneffekt von einem Einstieg auf über 2000m ist, dass man keine Baumhindernisse zu fürchten hat. Empfehlenswert ist eine Fahrt wohl nur dann so richtig, wenn der Einstieg unter der Wanderhütte als „gut fahrbar“, ohne Felskontakt zu machen ist. Dann aber, Anschnallen und Spitz oben halten, da manche Stufen mit Sicherheit den einen oder anderen Stecker anbieten! Besonderheiten: Nicht im Frühjahr den Versuch wagen, wegen der zu vielen Lawinenreste in den Klammen! Man kann beim Reintragen alles Besichtigen. Wenn man mit dem PKW weiter als die Rofenhöfe fahren will muss man unbedingt den Besitzer dazu fragen. Dann hat man die Möglichkeit sich einen Kilometer per Fußmarsch zu sparen. Die Rofen- Ache ist ein sehr lohnender Abschnitt mit einer traumhaften Kulisse. Mann kann alles Paddeln, Anschauen, Sichern.